Auf dem Cover sieht Lester Greenowski aus wie ein Relikt aus den gar nicht so lange zurückliegenden Emo-Zeiten: Gezupfte Augenbrauen, jede Menge Kajal unter den Augen, schwarz-weiß-gestreiftes Hemd, Lederjacke.
Da können sich schonmal schlimme Befürchtungen breitmachen. Kaum aufgelegt aber, wischt sein Album sie alle hinweg. Plötzlich nämlich ist Lester Greenowski einer, der so ziemlich alles, was interessant klingt, in die Hand nimmt und mit viel, viel Kreativität zusammenführt.
Heraus kommt dabei Musik, die Punk, Pop, Soul, Glamrock, Orgel und Saxofon vereint. Das ist in den meisten Momenten sehr mitreißend – auch wenn ein Song nicht unbedingt den Namen „Pussy Galore“ tragen muss – und nur ganz, ganz selten ein wenig belanglos.
Greenowski mag die VIBRATORS, die RAMONES, die BOYS, NEW YORK DOLLS, MC5. Und er scheint schlechte Musik zu hassen. Denn die liefert er – im Gegensatz zu den Hommagen an die Erwähnten – gar nicht ab.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Frank Weiffen