Sind IST DAS NOCH HIP-HOP eigentlich noch Punkrock? Aber sicher doch, auch wenn die Songs gerne über fünf Minuten lang dauern und Nummern wie „Leaving behind“ oder „The calling“ einen gehörigen Indie-Einschlag mitbringen. Die Band aus Hoyerswerda wurde zwar bereits 2013 gegründet, „Morgen“ ist aber nach einer 5-Song-EP von 2018 und dem Live-Album „Live in der GrooveStation“ dennoch das erste Studioalbum. Gleich 15 Tracks sind darauf enthalten, die zwischen 2011 und 2018 entstanden sind. Davon sind drei in englischer Sprache und zwölf auf Deutsch. Zu jedem davon gibt es detaillierte Linernotes. Die Musik selbst ist durchaus facettenreich und ja, ja, im weitesten Sinne immer noch Punkrock, speziell wenn wir hier Songs wie das eingängig dahin krachende „Vielleicht“ oder „Weil nichts heilt“ hervorheben. „Morgen“ ist auf jeden Fall ein sehr schönes Album, aber dennoch ein bisschen zu viel von allem. Das hätte etwas gestrafft werden, die Songs hätten durchaus etwas kürzer ausfallen werden können. Auch würden vielleicht zwei oder drei Nummern weniger dem Album beziehungsweise dem konzentrierten Hörgenuss durchaus guttun.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und H.C. Roth