Was für ein Album! Eigentlich viel zu schade für einen so limitierten Punkrocker wie mich und ich bin sicher, dass ich viele Zitate nicht richtig zuordnen beziehungsweise überhaupt erkennen kann. Eines ist aber gewiss: „Und aus den Wolken tropft die Zeit“ gewinnt mich mit jedem Durchlauf mehr für sich.
Bemerkenswert ist, dass ISOLATION BERLIN ihr Debütalbum komplett selbst produziert und mit absoluter Treffsicherheit einen Sound kreiert haben, der über alle Tracks verteilt funktioniert und herrlich unaufgeregt und reif daherkommt.
Die musikalische Vielfalt ist beachtlich und reicht von Chanson bis FEHLFARBEN. Die Bilder, die die Band mit ihrem Sound und Gesang malt, greifen zwar gängige Themen wie Verlust, Zweifel und Liebe auf, bewahren aber stets eine ironische Distanz, ohne dabei ins Altkluge oder Belanglose zu verfallen.
So umgibt das Album zwar eine dandyhafte Geste, jedoch wird die Gefahr, ins Kitschige abzudriften, mit der notwendigen Prise Sarkasmus gekonnt umschifft. Die deutsche Band der Stunde? Ich glaube: ja!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Henning v. Bassi
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Henning v. Bassi
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Henning v. Bassi