Harharhar, da lacht der Musikjournalist. Da liegt der CD doch glatt ein Info bei, das wohl nur für die Entscheider der Plattenlabels gedacht war und das leider an die Presse rausgegangen ist, ergänzt um ein Info der Promoagentur, das den Aussagen in ersterem Schreiben absolut entgegen steht.
„This is not a fan record" wird da geschrieben, sondern eines für Leute, die schon immer mal was von IRON MAIDEN besitzen wollten, aber nicht gerade eines der zwölf Studioalben kaufen würden - und für, ich zitiere wieder „the former immense fan base who followed the band during the eighties, then moved on to spend their money on their homes and families".
Und die jetzt doch mal wieder Lust verspüren, nach dem Absetzen der Tochter vor dem Kindergarten diese CD in den CD-Player des Passat-Kombis einzulegen und mit Anzug und Krawatte zu „Bring your daughter to the slaughter" zu headbangen...
Im deutschen Presseinfo dann der feine Satz „richtet sich in erster Linie an die eingefleischten Fans" - noch Fragen...? Egal, wer keine Lust hat, seine alten Vinylschätzchen noch weiter zu zerkratzen oder diese erst auf dem Flohmarkt aufzutreiben versuchen müsste, um beim nächsten Eighties-Rock-Revival-Abend mit den Kumpels mithalten zu können, liegt hiermit goldrichtig.
Sechzehn Songs aus den Jahren 1982 bis 2001, in chronologischer Reihenfolge, mit einem Schwerpunkt auf den Achtzigern, was auch gut ist so. Los geht's mit „Run to the hills", „Number of the beast" folgt, „The trooper", „2 minutes to midnight", „Can I play with madness", erwähntes „Bring your daughter to the slaughter" und noch ein paar.
Klar ist das Originalvinyl geiler, schon wegen des beschissen-großartigen Eddie-Artworks, für dass ich die Band damals gehasst habe und weshalb ich im Gegensatz zu den ganzen Kuttenträgern an meiner Schule damals die Band boykottiert habe, aber in meinem stillen Kämmerchen trotzdem „Run to the hills" abfeierte.
Damals waren IRON MAIDEN super-evil, voll gefährlich, doch wenn man sie, die wohl immer nur mit dem Satan-Image spielten, mal mit den ganzen skandinavischen Nazi-Heiden-Metallern vergleicht, die in den Neunzigern aus den Löchern gekrochen sind, sind sie echte Waisenknaben.
So, ich muss jetzt Schluss machen, muss noch eben zum Kindergarten... (75:12) 8/10
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