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IRIS PARALYSIS

s/t

Die Platte, die den vom bisherigen Labelprogramm am weitesten entfernten Punkt markiert. Großartiger Release dieser London/Bielefeld-Connection, von der die eine Hälfte schon bei der sehr guten 7“ „Zuletzt“ auftauchte. Hier komplettiert nun der Schazmann das Duo IRIS PARALYSIS, das wie der Vorgänger verdammt nach den uneingelösten Versprechen von Shawn Foree/DIGITAL LEATHER klingt. Synthpunk mit Klasse und diesem Extra, das die Bands der ersten Liga in dieser Sparte von den unteren Regionen unterscheidet. Mit dem Schazmann wird es feiner, komplexer und noch etwas elektronischer. Da sind sie, die kleinen, fiesen Melodien und das Händchen für Hits. Was bleibt, ist der markante, mehrstimmige, teilweise geschichtete Gesang. Die LP wäre vor ein paar Jahren ganz ohne Zweifel auf FDH/P.Trash erschienen und hätte sich dort wie getoastet Brot verkauft. Zu Recht, möchte ich betonen, denn das Genre ist für meinen Geschmack hoffnungslos unterbesetzt, vor allem was erstklassige Bands angeht. Zehn kleine bis große Hits, die mit dieser Prise Melancholie und ihrer Tanzbarkeit gewinnen. Ich möchte mir später ungerne nachsagen lassen, dass es nirgends gestanden hätte, aber diese Platte ist verdammt noch mal sehr gut und gehört in jeden Haushalt, der sich mit Elektropunk befasst. Eine zweite LP steht bereits in den Startlöchern.