Foto

BLAG DAHLIA

Introducing Ralph Champagne

„Das besprichst du fürs Ox?“, fragt mich ein Freund, als ich das Album auflege. Ja, Blag Dahlia solo ist schon sehr anders als die DWARVES. Wer ihn kennt, weiß auch schon, in welche Richtung es textlich/thematisch geht. Musikalisch bewegt Herr Dahlia sich auf „Introducing Ralph Champagne“ dabei recht variantenreich im Country-Bereich. Das ist zunächst gewöhnungsbedürftig, macht dann aber durchaus Spaß und hat an vielen Stellen Ohrwurmpotenzial („Contraband“, „Lolita goodbye“, „Summer rain“). Ein Händchen für schmissige Melodien und Rückgriffe in die Musikgeschichte hat der Herr nun einmal. Stilistisch komplett aus der Reihe fällt der „Contraband“-Remix, der in Sachen Groove an „Old town road“ von Lil Nas X erinnert. Damit hätte ich am Ende des Albums nicht mehr gerechnet. Mehr solcher Experimente wären schön gewesen, aber wer Dahlias Texte mag und außerdem schon immer mehr Banjo, Steelguitar und Geige in sein Leben einbauen wollte, ist hier goldrichtig. Dahlia beschreibt seinen Ansatz wohl in „Nothing to say“ selbst am besten: „Got nothing to prove / But I can make you shake and move / Got nothing to say / But I’ll say it anyway“. Dem ist nichts hinzuzufügen.