INSPECTOR CLUZO

Gasconha Rocks

Der seltsame Labelname, den THE INSPECTOR CLUZO für ihre selbstveröffentlichten Platten gewählt haben, erklärt sich schnell durch die Besetzung: wer braucht schon Bassisten?! Außerdem ist es für eine tourende Band doch einfacher, nur durch zwei teilen zu müssen, und Entscheidungen lassen sich auch schneller treffen.

Das Ermittlungsteam, das sich nach dem Cop aus der „Pink Panther“-Filmreihe mit Peter Sellers als Jacques Clouseau benannt hat, besteht aus Mathieu „Phil“ Jourdain (dr, voc) und Laurent „Malcolm“ Lacrouts (voc, git).

Seit 2007 besteht die Band schon, seitdem wurden (inklusive „Gasconha Rocks“) vier Alben produziert und über 600 Konzerte in 38 Ländern auf allen Kontinenten gespielt – Respekt, hier will es jemand wissen und erkundet, ungewöhnlich für eine französische Band, auch das Terrain außerhalb der Grande Nation.

Musikalisch sind Phil und Malcolm sowieso von frankophoner Bauchnabelschau denkbar weit entfernt, haben englische Texte, die sich engagiert mit der Entsendung von Soldaten nach Afghanistan oder den verbrecherischen Machenschaften des Monsanto-Konzerns auseinandersetzen – allerdings auch mit der „Gänsefolter“, also der Herstellung von Gänsestopfleber (wie mir zugetragen wurde, betreibt die Band das als „Hobby“ und zur Pflege der Küchen-„Kultur“ ihrer südwestfranzösischen Heimat ...) Musikalisch sind THE INSPECTOR CLUZO so unfranzösisch wie die Sprache ihrer Texte: bluesiger Rock der basalen Sorte, der mehr nach Seventies-Rock klingt als nach französischen Chansonniers.

LED ZEPPELIN, THIN LIZZY, LYNYRD SKYNYRD und Co. lassen grüßen, werden aber keinesfalls plump nachgeahmt. Auch Danko Jones kommt mir in den Sinn, der eine ähnlich wilde Ungestümheit aufweist, ebenso wie das Aussie-Duo BUG GIRL.

Interessant und eigenwillig, aber auch gewöhnungsbedürftig. Punktabzug wegen Gänsefolter. (Diese Band war auf der Ox-CD #110 zu hören.)