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INSIDE ARTZINE #21

Ja, das Inside Artzine ist tatsächlich, kaum zu glauben, fast so alt wie das Ox. Was Anfang der Neunziger erstmals als kleines schwarzweiß kopiertes Fanzine begann (das war’s dann auch schon mit den Ox-Gemeinsamkeiten), hat sich im Laufe der Jahre zu einem zentralen internationalen Organ der Artscum-Szene entwickelt. Werke von, aus und über die düstere Seite der menschlichen Seele, geschaffen von Künstlern aus 13 Ländern, versammelt die 21. Ausgabe des in Trier ansässigen Zines. Mittlerweile in vollfarbigem Hochglanzdruck mit ansprechendem Softtouchcover inklusive haptisch hervorgehobenen Elementen (unter anderem die Knospen der Zunge am Stiel), sehr luxuriös. Nach wie vor gilt: Not for the squeamish! Zartbesaitete wenden ihre Augen besser anderen Dingen zu, hier gibt es keine regenbogenpupsenden Einhörner, das Brechen von Tabus und das Austesten von Scham- und Ekelgrenzen ist ausdrücklich Programm. Abscheu und ein gewisses Maß an Asozialität sind dabei gezielt einkalkuliert. Wer HR Giger kennt, hat schon mal eine ganz gute Grundvorstellung. Dieses Mal unter anderem an Bord: Ein optisch zuckersüß in Szene gesetztes Panoptikum aus (Miniatur)Zähnen, Brüsten, Gehirnen, Menschenherzen und Kinderschädeln in bonbonrosafarbenen Sardinendosen. Und das ist noch ein relativ harmloses Motiv. Der Abgrund ist tief und schwarz. Moralisch garantiert verdammt verwerflich.