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INNER TERRESTRIALS

The Plague Tapes

Wenn ich mir so unsere Rezensionen der 1994 in London gegründeten INNER TERRESTRIALS anschaue, stelle ich fest, dass wir die anfangs gar nicht so toll fanden. Aber über die Jahre haben die sich stark gesteigert. Zuletzt hatte die Band 2021 das „Heart Of The Free“-Album veröffentlicht, mit der bewährten Mischung aus Punk, Ska und Dub, mit der sie schon so lange überall in Europa auf Bühnen stehen, dass der anfängliche Vergleich mit den Bands von Dick Lucas sich irgendwann erledigt hatte. Leider gibt es nicht mehr viele Bands, die diese Mischung so überzeugend spielen, und INNER TERRESTRIALS stehen hier relativ alleine auf weiter Flur. „The Plague Tapes“ ist kein wirklich neues Album, sondern, man ahnt es schon angesichts des Titels, ein Pandemie-Nebenprojekt: „Live At Overdrive Studios Deptford, London“ lautet der Untertitel, und dahin hatten sich die INNER TERRESTRIALS während des Lockdowns verkrochen und sich dann ihren Frust aus dem Leib gespielt, indem sie 16 Songs aus allen Phasen der Band „live im Studio“ kloppten und das Ganze aufnahmen. Die Qualität ist überragend, bisweilen klingt das besser als so manche „richtige“ Studioaufnahme, und wer Dub liebt, der weiß, dass hier der Wumms stimmen muss, die Klarheit, sonst geht der Druck verloren. Mir gefällt dieses Lebenszeichen ausgesprochen gut – eine Art-Live-Best-Of.