INNER TERRESTRIALS

Tales Of Terror

Kamen die bisherigen Ergüsse der englischen Reggae-Dubpunks INNER TERRESTRIALS in der Redaktion weniger gut an, darf ich mit Freude verkünden, dass das dritte Album „Tales Of Terror“ definitiv lohnt. Die 14 Stücke orientieren sich musikalisch, in der Art der Produktion und im Sound an CULTURE SHOCK und CITIZEN FISH.

Neben wütenden Punk-Ausbrüchen, die mich übrigens durch Jays Stimme an BAD RELIGION („Flag“, „30 pieces of silver“) erinnern, wechseln sich gemäßigte Reggae-Parts mit flotterem Offbeat ab.

Die Dub-Ausflüge („Heaven’s wrath“, „The dream of Brian Haw“) sind eher Ausnahmen. Die Mischung macht’s und die Atmosphäre kommt rüber, wie ich mir das von Dub- und Reggae-Punkbands wünsche.

Vom ersten bis zum letzten Ton soll eine unterschwellige Aggression verbreitet werden, und das schafft „Tales Of Terror“, politisch engagierte Texte hin oder her. Die Gesangsharmonien und die spartanisch eingesetzten Overdubs machen die Melodien zu absoluten Ohrwürmern.

Das beginnt mit dem schnellen „Smoke“, setzt sich fort mit dem SUBLIME-esken „Law dealers“ und geht dann über zum CITIZEN FISH-liken „Just say neigh“. Mit diesem Album haben INNER TERRESTRIALS definitiv einen ganz großen Schritt nach vorne gemacht und sich von den „ähnlich klingenden Bands“ außerordentlich gute Ansätze geholt, ob bewusst oder unbewusst.

Auf „Tales Of Terror“ gibt es keinen einzigen Aussetzer, den ich einfach mal so weiterskippen würde. Hier wird man 45 Minuten abwechslungsreich und mit äußerst intelligenten Arrangements unterhalten.

„Battlefield“ erinnert mich etwas an SICK OF INTOLERANCE, nicht zuletzt wegen der Querflöte im Soloteil. Jedes einzelne Stück verdient hier erwähnt zu werden, ich belasse es aber jetzt dabei und gebe zum Schluss nur noch an, dass das vorletzte Stück (!) „Boundaries“ die Eingängigkeit des Songwritings von RANCID toppt.

Ausgezeichnet.