Ich wiederhole mich, wenn ich auch bei der zweiten Scheibe etwas Dreck und Schmutz vermisse? Ich bin älter, ich darf mich wiederholen und im Zweifel darauf berufen, dass ich mich nicht erinnern kann, das jemals zuvor gesagt zu haben.
Gut, die LOST TAPES verlassen an manchen Stellen den reinen sauberen Post-Punk-Pfad zugunsten von Achtziger-Jahre Dark-Wave-Anleihen, bleiben für meine Ohren aber immer noch unter ihren Möglichkeiten, obwohl alle guten Zutaten vorhanden sind, und lassen damit erneut die eine oder andere Gelegenheit liegen, sich vom Gros der vielen Mitbewerber abzuheben.
Handwerklich gibt es nix daran zu kritteln, aber wie bei einem guten Schlagzeuger schaue ich lieber dem zu, der ackert und schwitzt, als dem, der dasselbe spielt, dabei aber einen Kleiderbügel verschluckt hat und alles regungslos aus dem Handgelenk spielt.
Mit Sicherheit sehen das einige exakt andersherum, aber es sind meine Finger, die auf der Tastatur liegen, nicht ihre. Jammern auf mittelhohem Niveau sieht übrigens exakt so aus.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #143 April/Mai 2019 und Kalle Stille
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