SODA

In The Sun

Ein Junge und ein Mädchen aus Dresden halten die Zukunft des Stoner-Rock in ihren Händen. Zumindest wäre das eine schön reißerische Einleitung für eine Rezension, aber erstens wäre das nicht richtig und zweitens gäbe es für dieses Junge-Mädchen-Ding wahrscheinlich gehörig eine aufs Maul von den beiden.

Wobei, ein Fünkchen Wahrheit steckt schon drin in diesem Satz. Denn was das Frau-Mann-Gespann aus einem angestaubten Genre herausgeholt hat, ist nicht weniger als die Quintessenz dessen. Und darauf lässt sich definitiv aufbauen.

Jedes Riff führt zurück in eine Zeit, als FU MANCHU noch vom Hardcore inspiriert und heiß waren. Jede Dissonanz erinnert an die Tage, als Bands wie PARTY DIKTATOR, HAMMERHEAD (USA) oder die COWS einen heillosen Krach fabrizierten und dabei trotzdem sexy klangen.

Jedes heiser herausgebellte Wort ruft das fiese Gekeife eines Page Hamilton auf HELMETs erster Platte in Erinnerung. Das klingt jetzt so, als sei alles auf „In The Sun“ zusammengeklaubt. Stimmt auch.

So lange aber so etwas Geiles und fast schon wieder Eigenständiges dabei herausspringt, soll mir das recht sein. Und mit dem, was man heute so mit Stoner-Rock verbindet, hat das dann zum Glück auch rein gar nichts mehr zu tun.