BANG SUGAR BANG oder die DOLLYROTS sind Bands, die mir bisher nicht bekannt waren, sie waren jedoch Teil einer angeblich sehr großen Szene Anfang und Mitte der 2000er Jahre in Los Angeles, die von sich selbst gern behauptet, sie sei ebenso wichtig wie die rund um das CBGBs gewesen.
Die DVD „In Heaven There Is No Beer“ fasst diese Jahre zusammen. Jeden Dienstag veranstalteten Leute rund um Bandmitglieder von BANG SUGAR BANG Konzerte, zwei Dollar kostete das Ticket und das Bier war so billig, dass auch die College-Kids sich die Feierei leisten konnten.
Im Gegensatz zu anderen Szenen gibt es hier weder eine deutliche politische Meinung noch eine ernst zu nehmende Wut auf die Gesellschaft – es scheint, diese Leute wollten einfach nur viel Bier trinken und Pogo tanzen und das möglichst günstig.
Der Film ist vom Aufbau her klassisch, Live-Aufnahmen und Interviews wechseln sich ab, wobei die Interviewten sich gerne in „Weißt du noch, als Joe total besoffen war?“-Geschichten verlieren, die wohl nur spannend und lustig sind, wenn man dabei gewesen ist.
Zudem wird der Film irgendwann anstrengend, weil sich am Ende alle gegenseitig die „Schuld“ für das Ende der „Kiss or Kill“-Konzerte in die Schuhe schieben. Die große Familie, die hier anfangs suggeriert wird, ist 2007 an Neid und privatem Geplänkel zerbrochen, einige der Bands haben schlicht Plattenverträge bekommen und sind auf Tour gegangen, und dass die Party so oft den Veranstaltungsort wechseln musste, hat ihr wohl auch nicht gut getan.
Ich vermisse bei diesem Film am Ende irgendwie eine Botschaft, die über „Konzerte planen macht Spaß, aber ist auch nicht immer einfach und man trinkt viel Bier“ hinausgeht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Julia Brummert