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IN DEN KRALLEN DES SATANS

Seit Piers Haggards „In den Krallen des Satans“ (wie er auf Video hieß, der Kinotitel war „In den Krallen des Hexenjägers“) 2004 das erste Mal auf DVD erschien, gab es bezüglich Bild und Ton einen deutlichen Qualitätssprung zu verzeichnen. Bei der Blu-ray-Neuauflage kamen jetzt noch einige Featurettes und ein weiterer Audiokommentar hinzu. Der Film wurde von der kurzlebigen britischen Produktionsfirma Tigon produziert, die Mitte der 60er Jahre ähnlich wie Amicus den Hammer Studios mit Low-Budget-Horrorfilmen Konkurrenz machen wollte, aber nie deren Qualität erreichte. Haggards „In den Krallen des Satans“ gehört dabei zu den besseren Filmen, wobei der Regisseur, der viel fürs Fernsehen arbeitete, ansonsten kaum Berührungspunkte zum Horror-Genre besaß, was möglicherweise seinem Beitrag eine gewisse Originalität verlieh. Der ursprüngliche Originaltitel „Satan’s Skin“ wurde damals in „Blood On Satan’s Claw“ umgeändert, was aber nichts daran änderte, dass der Film in kommerzieller Hinsicht erfolglos blieb, später aber doch einen gewissen Kultstatus erlangte. Mit Linda Hayden konnte „In den Krallen des Satans“ auf jeden Fall mit einer echten Hammer-Darstellerin aufwarten, die zuvor in „Wie schmeckt das Blut von Dracula?“ zu sehen war, später aber vor allem in Sex-Komödien auftrat. In „In den Krallen des Satans“ ist nicht nur sprichwörtlich der Teufel los, nachdem ein Landarbeiter im England des 18. Jahrhunderts einen seltsamen Schädel auf dem Feld ausgebuddelt hatte. In Folge werden die Kinder eines Dorfes zu Anhängern eines Teufelsanbeter-Kults, dessen Anführerin Hayden ist. Wie dem teuflischen Treiben dann ein Ende gesetzt wird, mag inzwischen ein wenig unspektakulär wirken, aber bis dahin gelang Haggard ein handwerklich überdurchschnittlicher und atmosphärischer Film über dämonische Besessenheit.