Die britische Post-Punk-Formation IN CAMERA bestand von 1978 bis 1981 und wurde von Ivo Watts-Russell für sein Label 4AD im Vorprogramm von BAUHAUS bei einem Konzert in London entdeckt. Die Band spielte in ihrer Geschichte insgesamt dreizehn Songs ein, von denen das 13-minütige „Fatal day“ mit zu den besten gehört.
Ihr Sound hat durchaus, auch wenn Sänger David Steiner nicht mit den exponierten Sängerpersönlichkeiten auf einem Level war, Reminiszenzen von JOY DIVISION, PIL und MODERN ENGLISH. Letztere ist einer der profilierten Bands auf 4AD, die noch heute packende Konzerte spielen.
Bereits 1992 erschien die Compilation „13 (Lucky For Some)“ auf 4AD, welche eben diese dreizehn Songs (ursprünglich als Singles und EPs veröffentlicht) zusammenfasst. „Era“ bietet diese Songs und zusätzlich elf unveröffentlichte Songs (unter anderem Live-Songs aus dem Marquee-Club in London).
Eine gute Werkschau, diese aber im neuem Artwork als ansprechend aufbereitete Doppel-LP beziehungsweise Doppel-CD. Als sich die Band 1981 auflöste, verlustierte sich Gitarrist Andrew Gray anschließend bei THE WOLFGANG PRESS, die einen elaborierteren und experimentelleren Sound spielen und leider als eine der eher unterbewerteten Bands auf 4AD angesehen werden müssen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Markus Kolodziej