ILLEGAL

Björn Bicker

Ein Bericht aus der Perspektive von Menschen, die für uns „Normale“, für uns „Legale“, unsichtbar sind. „Illegal“ ist das Attribut, mit dem der Mensch versehen wird, wenn er sich in einem Land aufhält, für das er keine „Papiere“ hat: Einreiseerlaubnis, Aufenthaltsgenehmigung, Arbeitserlaubnis usw.

Sie arbeiten für uns, sind Kindermädchen, Gärtner, räumen unseren Dreck weg, bauen unsere Häuser und leben unsichtbar unter uns. Sie wollen nicht auffallen, aber sie haben Kinder, sie haben Beziehungen, sie werden krank.

Bicker schildert diese Probleme aus der Perspektive der Betroffenen. Fast wie ein innerer Monolog fließen die Worte und treffen in ihrer Intimität, in ihrer Verletzlichkeit und Verzweiflung direkt ins Herz.

Der Text rührt an, verunsichert, schärft den Blick. Er macht vielleicht eben noch unsichtbare Mitmenschen sichtbar. Man begegnet nach der Lektüre den Menschen anders, die man jeden Tag auf der Straße, auf dem Weg zur Arbeit und beim Einkaufen in der eigenen Stadt sieht.

Vielleicht sind sie ja auch ... ?! Seltsam muss das es sein. Schwierig. Selten, dass ein Buch so dicht an der Wirklichkeit und gleichzeitig so hochgradig poetisch ist. Dringend zu empfehlen: sowohl in literarischer als auch thematischer Hinsicht!