Bzzz... Bing! Es wurde Licht. Eben. Nachdem ich auf 45 stellte, lauter drehte und mich aufrichtete. Ja, ich habe das Licht angemacht. Oder glaubt hier jemand an magische Tonträger? Na also... Aber hell genug ist es irgendwie immernoch nicht.
Es müßte gleißend, zuckend und bunt sein, das Licht zu diesem Beat. Denn die A-Seite der SCHOOL OF ZUVERSICHT (DJ Pattex)-7" auf Ritchie Records/Flight13 ist ein prima Indie-Tanzschuppen-Dancefloor-Massaker-Ding namens "Ideas are in the house".
Einfache aber funktionale Bauart. Gitarrenhiebe zu rauhem E-Rhythmus, Stimme schlurft träge entlang, Schweiß meets Träne. Die 80er grüßen, gehen aber wieder, bevor es gruselig wird. Am schönsten ist aufhören, wenn es am schönsten wäre aufzuhören.
So geschehen. Nadel hebt sich. Klack. Bemessen und für tauglich befunden. Rauh aber fair. Umdrehen, anmachen. Die B-Seite hört auf "We play as long as you pay" und ist laut Info "blubbernder Indietronic".
Crazy Stuff mit guten Vibes, down also, mit der Easyness, so richtig fucking "wow" eben, aber auch supie! Prrr ... Behave, Scheuklappe ... Behave, Ekel ... Behave Genervtheit ... Denn all die begrifflichen Greuel zu dieser Musik, die ich bereits kommen rieche in den Musikjournallien der reflektierten Scheitellecker-Szene, können nicht über einen gut gekleideten Indiesong mit vielen Zentimetern pulsierendem Penis in der Elektonikabteilung des Songschreiber-Handwerks hinwegtäuschen.
Starkes Ding, eine echte Mixtape-B-Seite! Glückwunsch, das hier ist die richtig gute lecker Nerd-Scheiße! Wem hier keine Hornbrille wächst, der hat kein Herz und keines verdient. Limitiert auf 300 rauhe Discoschuber mit Sinn, Verstand, mit Totenkopf-Stempel und Handnummerierung.
Nahezu perfekt!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Jörkk Mechenbier