Ichabod Crane ist der ängstliche wie sympathische Ermittler aus dem Tim Burton-Film „Sleepy Hollow“, der von Johnny Depp verkörpert wird. Zugleich ist der Name Ichabod aus dem zweiten Buch Samuel im Alten Testament entnommen, welcher viele weitere popkulturelle Charaktere und Sagen geprägt hat.
So auch diese Bostoner Band, die seit mehr als zehn Jahren musikalisch ebenso vielfältig ist wie die verschiedenen Protagonisten, die nach dem alten hebräischen Schriftstück benannt sind.
Der Vierer, der just auch sein viertes Werk namens „2012“ (hier sparen wir uns den Filmbezug!) auf Rootsucker veröffentlicht hat, geht sehr abwechslungsreich und, ja, auch recht spirituell zur Sache.
So sind die sechs Songs (plus Outro) stark psychedelisch angehaucht, wobei auch rauhe Hardcore-Klänge zu vernehmen sind. Hier findet man genauso Krautrock wie Prog- und Stoner-Elemente. Stilfremde ethnische Musikinstrumente und Chöre der Maya-Tradition gehören da ebenso zu wie effektverspielter Gesang oder der Einsatz einer Querflöte, wobei man sich deswegen auch an JETHRO TULL erinnert fühlt – wenngleich der „Härtegrad“ natürlich wesentlich höher ist.
Und mit dem „Nile Song“ befindet sich auch ein passendes PINK FLOYD-Cover auf „2012“. Man will es nicht meinen, aber all dies funktioniert sehr gut und stellt für Aufgeschlossene einen Geheimtip dar.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Arndt Aldenhoven