ICEAGE

New Brigade

Wer ein Debütalbum mit zwölf Songs mit einer Gesamtlaufzeit von circa 26 Minuten einspielt, der gibt implizit – oder gar explizit – damit auch ein Statement ab. Direkte und rohe Energie sind die Grundfesten der jungen Band aus Dänemark.

Schnelle und ab und an mit einer Wall of Sound versehene Songs, die einerseits wie eine überspannte Version der ganz frühen THE HORRORS (als ob sie schwer am Noiserock genippt hätten), andererseits auch ein wenig die offensichtliche Findungsphase der Band widerspiegeln, so in etwa wie das bei WARSAW in den dunklen Post-Punk-Kellern von Manchester gewesen sein mag.

Aber ICEAGE schenken auch den Protagonisten des Noiserock den einen oder anderen Song, der zwar nicht jeden Touch & Go- oder SHELLAC-Hardliner überzeugen wird, aber doch seine Inspiration aus diesem Umfeld zieht.

Und es muss wohl wie damals bei THE CLASH und deren Würdigung im britischen Daily Mirror Ende der Siebziger Jahre gewesen sein, wenn heute eine dänische Tageszeitung ICEAGE als „Teenage punks full of anger and anxiety“ kategorisiert und sie in Dänemark gar als „Saviors of punk music“ bezeichnet werden.

Das mag ein Tacken zu viel sein, aber da es sich um das Debüt in Sachen jugendlichem Punk-Ethos handelt, kann sich Sänger Elias Rønnenfelt auf künftigen Alben in Sachen „anger and anxiety“ noch steigern, wenngleich der Weg in den Fußstapfen von Dennis Lyxzén und REFUSED ein sehr beschwerlicher sein wird.