ICE T7TH

Deadly Sin CD

Was schreibt man zu einerPlatte wie dieser? Ignorieren, abfeiern oder einfach einen Verriss runterkritzeln, so von wegen peinlicher Gangsta-Rap? Klar, Rap ist nicht die Tasse Tee des Punkrockers, und ICE T ist schon irgendwie eine Karikatur - davon konnte man sich ja bei der diesjährigen Warped-Tour sogar vor Ort überzeugen.

Doch trotz aller Klischees ist dieser Typ halt doch authentisch, ein Nigger, der sich hochgearbeitet hat, ein Aushängeschild dafür, dass man in den Staaten (und nicht nur da...) eine Menge Erfolg haben kann, indem man nix anderes besitzt als eine große Klappe.

Das macht ihn irgendwie interessant, zumindest tausendmal interessanter als die ganzen Deutschrapspacken, die- egal ob Pseudogangsta oder Spaßrapper - allesamt zum kotzen sind (die seligen FISCHMOB mal ausgenommen).

Musikalisch hat es ICE T zudem drauf wie immer: relaxter Old-School-Sound (wie ich zumindest glaube), der in seinen durchweg entspannten Momenten einfach verdeutlicht, weshalb HipHop DER Mainstream-Sound der 90er ist: Die Mucke ist halt cool und trotz aller aufgesetzter Härte einfach nur relaxed.

Dagegen ist Rock'n'Roll purer Stress, zuviel Arbeit für heutige Generationen von Heranwachsenden. Mir - jetzt kommt ein outing - gefällt in stillen Momenten so ein Sound, klar kaufen würde ich es nicht gerade, aber einem Song wie "Don't hate the playa" mit seinem coolen Klaviersampler kann ich eine gewisse Klasse nicht absprechen.

Tja, die Texte... hier trifft es sich gut, als Deutscher bei Bedarf auch mal die Ohren auf Durchzug stellen zu können - "You motherfucker can't fuck with this!", hey was habe ich gelacht.

Ganz gleich, diese Platte ist schon o.k., neben dem famosen "Kingpin"-Shooter für den PC meine Portion echte Straße für kalte Wintertage. Da brennt förmlich die Öltonne, sozusagen.