Seit ENDEAVOUR hat mich keine Band so getroffen wie MOTIVE. Von Sekunde Null schreien zwei Sänger ihre Wut so dermaßen offen und ungehalten raus, daß Mensch von der Direktheit und Tiefe fast erschlagen wird.
Trotz gelegentlicher Melodien (hervorragend eingestreut bei "Furthering the demonic destiny"), steht die Kombination aus schleppendem und schnellen Moshpassagen permanent im Vordergrund, ohne aber beliebig zu wirken, da immer wieder ruhigere Passagen angeschnitten werden, zu denen fast beschwörend Textzeilen wie "I'm sorry, sorry for the guilt that will burn my invisible ego into a tormented helpless child" vorgetragen werden.
Zu jeder Sekunde passiert hier etwas, das wirklich berührt und zum "Denken" animiert, sei es stimmlich, musikalisch, oder einfach nur textlich. Diese Band/Platte lebt, ist aggressiv und zerbrechlich zugleich, und ist damit das Beste seit langer Zeit.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Marc Lohausen