I SAW THE DEVIL

Mit Filmen wie „A Tale Of Two Sisters“ (2003), „Bittersweet Life“ (2005) oder „I Saw The Devil“ hatte sich Kim Jee-woon als einer der interessanteren Regisseure Südkoreas empfohlen. Weniger überzeugend war sein Versuch, mit dem Schwarzenegger-Vehikel „The Last Stand“ in den USA Fuß zu fassen, eine ebenso seelenlose Auftragsarbeit wie der im selben Jahr veröffentlichte amerikanisch-britische Psycho-Thriller „Stoker“ seines Landmanns Park Chan-wook.

Wobei auch Jee-woons letzten Filme „The Age Of Shadows“ (2016) und „Illang: The Wolf Brigade“ (2018) nicht mehr die Begeisterung hervorriefen wie sein exzessiver Rache-Thriller „I Saw The Devil“, der deutlich beeinflusst war von Park Chan-wooks Rachetrilogie „Sympathy for Mr.

Vengeance“, „Oldboy“ und „Lady Vengeance“. Schon Park Chan-wooks Filme hatten nicht vor drastischen, wenn auch stylish umgesetzten Gewaltdarstellungen zurückgeschreckt, Jee-woon legte in dieser Hinsicht noch mal eine ordentliche Schippe drauf, weshalb in der „FSK ab 18“-Fassung von „I Saw The Devil“ auch gut zehn Minuten fehlen, nur die SPIO/JK-Fassung ist ungeschnitten.

Allerdings existiert auch in Südkorea eine entschärfte Kinofassung, die dafür zusätzliche Dialogszenen und mehr Sex enthält. Die Kinofassung ist neben der SPIO/JK-Version in den unterschiedlich aufgemachten Blu-ray-Mediabook-Editionen von Nameless enthalten, die zudem jede Menge Bonusmaterial enthalten.

„I Saw The Devil“ ist auch weiterhin nichts für Zartbesaitete, denn das sadistische Katz-und-Maus-Spiel, das ein Geheimdienstmitarbeiter mit dem Mörder seiner Verlobten treibt, hat nichts von seiner verstörenden Brutalität verloren.

Choi Min-sik aus „Oldboy“ und „Lady Vengeance“ brilliert hier als enthemmter Serienkiller ohne jegliche menschliche Regungen, der nur zur persönlichen Erbauung tötet – eine Verkörperung des abolut Bösen.