Ziemlich unübersetzbar, der Name dieses aus allen Landesteilen der USA (LA, NYC, Miami) zusammen gewürfelten Trios mit heutigem Sitz Seattle: "Spitzel kriegen Stiche" oder auch was ganz anderes kann er bedeuten, also besser nicht drüber nachdenken.
Genauso wenig wie über den Titel ihres Debütalbums. Ob das Maria über Jesus damals auch gesagt hat ...? Oder doch ein Zitat von Herbert West, dem Wiedererwecker? Oder ein Satz von Dr. Frankenstein über sein Bastelwerk? Egal, alles nur lästerliche Spekulation.
Produziert hat Conrad Uno im Eier-Studio, und das Debüt des Trios ist eine verdammt interessante, einen aber auch ganz schön alleine lassende Platte, die einen wirren, dann doch auch wieder schlüssigen Stilmischmasch offenbart.
Hier Drei-Akkord-Punk, da dissonantes Gerocke mit Spuren von Mathrock, MELVINS und Speedo ("Bring me the head of Pablo Neruda", was für eine grandiose Anspielung), dann wieder SONIC YOUTH-Reminiszenzen, gemischt mit Smashim-Power und FLESHIES-Verrücktheit ("Sweaty legs can't dance"), die Nervosität von DIDJITS, das Düstere der A FRAMES - soviel von meiner Seite, um nur grob abzustecken, auf welchem Gelände sich SNITCHES GET STITCHES bewegen.
Dissonant ja, aber nicht auf Kosten des Songs, hektisch und schnell, aber mit Rücksicht auf die Melodie, mal gesungen, mal gebrüllt, aber weit weg von leicht erreichbaren Schubladen. Das ist der Stoff, aus dem richtig gute, eigenständige Bands sind, und Empty Records USA hat sich einmal mehr als Label mit der Nase für außergewöhnliche, exzellente, neue Bands erwiesen.
Tipp! Ganz seltsam übrigens der letzte Track, "Kodiak with a Kojak", eine Art Hörspiel oder so ... Weia! (41:22) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Joachim Hiller