Kurz und heftig ist das zweite „Album“ der italienischen Grinder HUNGRY LIKE RAKOVITZ. Aber das Quartett weiß zu unterhalten und hackt nicht durchgehend auf den Hörer ein, sondern überzeugt vor allen mit seinem langsamen und verdammt groovenden Songs wie „With death in our hearts“ oder „Dissident“, in dem für knapp zwei Sekunden der Wahnsinn durchbricht, der die schnellen Lieder ausmacht.
Da wird dein Gegenüber für Sekundenbruchteile zu einem Monster mit verzerrtem Gesicht, dass sich sofort wieder im Griff hat und locker seine Geschichte weiter erzählt. Und wenn der Wahnsinn von der Band vollständig Besitz ergreift, vermengen sich Grind und Black Metal zu einer unheiligen Allianz.
Inhaltlich sind HUNGRY LIKE RAKOVITZ auf einem Feldzug gegen Religionen, Götter und im Hirn ihres Namensgebers Daniel Rakovitz unterwegs, der Ende der Achtziger in der Nähe des Tompkins Square Parks (wer erinnert sich an Bands wie NAUSEA?) als selbsternannter Religionsführer seine Freundin ermordete und als Suppe den Obdachlosen in dem Park servierte.
Das Ganze hört sich jetzt vielleicht etwas durchgedreht an, ist es auch, aber auch eines der großartigsten Alben der letzten Monate. Guten Appetit.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #128 Oktober/November 2016 und Ollie Fröhlich