Im Zuge von Post-Punk gab es auch immer Bands wie NYAM NYAM aus dem englischen Hull, aktiv von 1979 bis 1984, die musikalisch breiter aufgestellt waren, unter Umständen mit PERE UBU in den Ohren ins Studio gingen und wie THE POP GROUP Jazz-Einflüssen gegenüber aufgeschlossen waren.
Peter Hook von NEW ORDER fand Anfang der Achtziger Jahre zufällig in den Cargo Studios einige Bänder der Band, war sofort angetan und produzierte ihr Debütalbum „Hope Of Heaven“ ursprünglich noch für Factory Records, allerdings wurde es dann doch auf dem Beggars Banquet-Sublabel Situation Two veröffentlicht.
Musikalisch bieten die Songs Post-Punk- und Wave-Gitarren mit elektronischen Versatzstücken, ein Highlight wie „Fate“ erinnert ein wenig an THE RESIDENTS, kombiniert mit einem kantigen Gesang von Paul Trynka, der in Richtung des frühen David Byrne geht.
Tanzbare Songs, wie sie später für den Factory Club in Manchester standen und die Szene um A CERTAIN RATIO und 52 SECOND STREET, die auch in den New Yorker Clubs Erfolge feierten. Sänger Paul Trynka war später Herausgeber des englischen Musikmagazins Mojo, das zu den besseren seiner Gattung auf der Insel zählt, und schrieb in Sachen Mode für die Elle, The Independent und The Guardian.
„Hope Of Heaven“ ist eine der Perlen, die Gefahr laufen, in der Flut der Wiederveröffentlichungen unterzugehen, die aber definitiv eine Anschaffung lohnen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Markus Kolodziej