Ein Trio aus dem niederländischen Teil Frieslands schüttelt zu Beginn der 2020er-Jahre mit müheloser Leichtigkeit den wohl überraschendsten, intelligentesten und poppigsten Release seit Ewigkeiten auf dem vormaligen Grunge-Label aus dem Ärmel.
Das junge Ensemble kombiniert frickelige Gitarrenparts, schräge Rhythmik, hymnische Melodien und unberechenbare Harmoniewechsel, bleibt dabei von formelhaften Pop-Strategien fern, und liefert dennoch in hoher Taktung ungewöhnliche, aber anhängliche Popsongs.
Auf dem nun veröffentlichten zweiten Album begeistern Elias, Jaap und Erik mit Songs, die zwar irgendwie den SOFT BOYS, aber auch neuzeitlicheren Pop-Querköpfen wie BRITISH SEA POWER oder PETE & THE PIRATES nahestehen, aber dennoch eine absolut starke eigene Note tragen.
Die Instrumentierung geht dabei über die traditionelle Power-Trio-Besetzung hinaus, so kommt auch mal eine Klarinette oder auch ein E-Piano zum Einsatz, wenn es dann in den Song passt. Letzteres zum Beispiel sehr effektiv beim Titeltrack, eine Nummer, die durchaus als Outtake von Brian Wilsons „SmiLE!“-Sessions durchgehen könnte.
Eine megaspannende Platte einer jungen Band mit riesigem Potenzial, von der man hoffentlich noch viel mehr in dieser Ausnahme-Qualität zu hören bekommt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Gereon Helmer