Beim ersten Hören erinnerte mich die Band an GEM, dann aber ab Lied Nummer vier ein wenig an die LEMONHEADS und am Ende des Tages weiß ich gar nichts mehr. Dieser Mix aus Luxemburg ist schmackhaft, spätestens nach "Horror show" und "Jacob's philosophy" kann man von einer gelungenen Platte sprechen.
Das Schönste kommt aber noch, es handelt sich um ein Doppelalbum: 20 Songs und ein tolles Video. Man ist ganz klar von dem New-Whatever-Strom beeinflusst, aber das muss ja nicht gleich schlecht sein.
Nachdem ich mir beide Scheiben angehört habe, würde ich es als eine epochenübergreifende Indie-Platte bezeichnen, die jedes Mal wenn die Tür oder ein Fenster aufgeht, alle neuen Einflüsse auf das Rohmaterial klatscht.
Das Rohmaterial ist sehr feiner mehrstimmiger Gesang und ein effektiver Gitarrensound, der zwischen an der Theke stehen bleiben oder sich gemütlich hinsetzen anzusiedeln ist. Wenn es mal ein bisschen wilder wird, dann mit Geburtstagsmelodie und dem Hang zum Studentenrock.
Aber Letzteres schadet in diesem Falle nicht. Die Tür ist ja offen und da tummeln sich INTERPOL und DEPECHE MODE noch drauf, geben sich die Hand und laden auch noch BOOMHAUER ein. Die verschiedenen Themen, die auf dem Album Raum finden, sind absolut auf den Punkt gebracht.
Ich lese zwar lieber zwischen den Zeilen, aber diese sehr simplen Statements haben auch ihren Charme, man muss ja auch nicht immer um den heißen Brei herum sabbeln. Ich frage mich, warum sie nicht schon früher ein Album veröffentlicht haben, direkt ein Doppelalbum ist ja schon relativ gewagt, wenn einen niemand kennt, oder sollte man sich mehr mit Luxemburg beschäftigen? (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Martha Biadun