CUT WORMS

Hollow Ground

Natürlich liegt es nahe, wäre allerdings auch viel zu kurz gegriffen, wenn man Max Clarke als BEATLES-Epigonen abwatscht. Der tüchtige Songschmied und DIY-Künstler aus Chicago hat nach der letztjährigen „Alien Sunset“-EP, welche größtenteils aus kruden Vierspur-Aufnahmen und Demos zusammengeschraubt wurde, nun ein „richtiges“ Album eingespielt.

Clarke, der mit sich selbst die feinsten EVERLY BROTHERS-Harmonien auf Band bringen kann, hat „Hollow Ground“ in weiten Teilen im Heimstudio von FOXYGEN-Wizzard Josh Rado eingespielt. Dabei sind ihm einige richtig starke Pop-Melodien eingefallen, und durch seine detailverliebten Arrangements ist ihm ein Song wie „Don’t want to say goodbye“ gelungen, der elegant eine Brücke von Beatlemania zu Hipster-Indiepop schlägt.

Country, Western, Buddy Holly und John Lennon, Clarke schnürt aus all dem ein ganz entzückendes Bündel mit zeitlosen Pop-Melodien, die Songs strotzen vor guten Ideen. Clarke besitzt genau das nötige Talent, um mit seiner reichlich vorhandenen Kreativität ein wirklich außergewöhnliches Album nahezu im Alleingang einzuspielen.

Sein Gespür für große Melodien und fein strukturiertes Pop-Material ist außergewöhnlich, und so ist „Hollow Ground“ schon jetzt eine der erfreulichsten Scheiben des Jahres.