Mit „On The Way To The Peak Of Normal“ und einer Kopplung von „Der Osten ist Rot“ und „Rome Remains Rome“ hatte Grönland Teile des frühen Schaffens von CAN-Mitglied Holger Czukay kürzlich wieder zugänglich gemacht, allerdings handelte es sich aufgrund fehlender Stücke und der Integration von Remixen um keine 1:1-Neuauflage der Originale.
Auch „Movies“ von 1979 – Czukays bei Conny Plank aufgenommenes erstes echtes Soloalbum, denn „Canaxis“ von 1968 war noch eine Zusammenarbeit mit Rolf Dammers – unterscheidet sich von der ursprünglichen Version, allerdings nur durch den Titel (aus „Movies“ wurde „Movie!“).
Denn die zusätzliche Instrumentalversion von „Cool in the pool“ war bereits auf einer Neuauflage von 2007 enthalten. Wie die meisten Solo-Platten des inzwischen 78-jährigen Czukay hat auch „Movies“ nur bedingt etwas mit Krautrock und CAN zu tun, sieht man mal von Anwesenheit der CAN-Kollegen Michael Karoli und Irmin Schmidt beim Stück „Oh Lord, give us more money“ ab – Schlagzeuger Jaki Liebezeit war hingegen bei allen Songs vertreten.
Ob „Movies“ nun besonders „cineastisch“ ist, sei mal dahingestellt, dafür präsentierte sich Czukay einmal mehr als visionärer Pop-Künstler und Sampling-Pionier, der mit teils schmerzhafter Albernheit und brillantem avantgardistischen Anspruch zeitgenössische Musik komplett auf den Kopf stellte und damit in keine Schublade passte.
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