Ich könnte es kurz machen mit der Rezension und sagen: Was für ein Album! Aber das würde all dem, wofür „United States Of Horror“ steht und was es beim Hörer auslöst, nicht gerecht werden. Also hole ich weiter aus: „United States Of Horror“ klingt, wie es heißt.
Es ist ein Höllenritt durch die gebeutelte amerikanische Seele. Und es ist ein Höllenritt, der alles und jeden mitreißt in den Orkus. HO99O9 aus New Jersey hetzen durch Hardcore, stampfen durch Industrial und springen voran durch HipHop-Versatzstücke.
Es kreischt und fiept und kracht und bollert an allen Ecken und Enden. So klingt innere Zerrissenheit, die sich aufstaut, ehe sie zu Wut und Aggression wird und einfach alles explodieren lässt.
„United States Of Horror“ ist in Musik und Wort das „American Idiot“ der Subkultur. Das vertonte Manifest gegen Trump und den Wahnsinn, der derzeit passiert und das sich auf jede Situation in jedem Land anwenden lässt.
Es ist ein Zeitgeist-Album von brachialer Härte und schonungsloser Offenheit. Und, verdammt, es hat trotz allem noch so viel Pop-Appeal! Wer Songs wie „Face tatt“ oder „Bleed war“ hört, der rennt nicht nur, der tanzt auch noch durch das Chaos.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Frank Weiffen