JACK RUBY

Hit And Run

Der echte Jack Ruby war ein Nachtclub-Besitzer in Dallas, Texas – und erschoss am 24. November 1963 Lee Harvey Oswald, den mutmaßlichen Mörder von John F. Kennedy. JACK RUBY ist also ein Bandname mit Provokationspotenzial, genau wie später DEAD KENNEDYS oder LEE HARVEY OSWALD BAND.

Später? Ja, 1973 gründeten Robin Hall, Boris (später BORIS POLICEBAND), George Scott (später unter anderem JAMES CHANCE AND THE CONTORTIONS) in New York JACK RUBY, und in den nächsten vier Jahren, bis 1977, entstanden im Kontext von Proto-Punk, Prä-New Wave und Prä-No Wave einige Aufnahmen, die auf dieser Doppel-CD (von der Länge her hätte eine CD gereicht ...) dokumentiert sind.

„JACK RUBY may be the most influential punk band from New York City that no one ever knew about“, wird im Booklet Thurston Moore zitiert, und wer sich für disharmonische Feedbackorgien sowie auch konventionellere Stücke in Tradition der Rohheit von STOOGES-Live-Aufnahmen und Elektronischem à la rohe SUICIDE sowie Experimentell-Psychedelischem in Nachfolge von V.U.

interessiert, der sollte anhand dieser Werkschau ein weiteres Puzzleteil in Sachen NYC-Punk entdecken. „Klassischer“ Punkrock freilich, wie ihn eher konservative RAMONES-Fan erwarten, wird hier nicht geboten – hier geht es durch das musikalische Unterholz, nicht der Hauptstraße entlang.

Kommt mit dickem Booklet mit ausführlichen Linernotes beziehungsweise Interviews mit den Beteiligten sowie Fotos.