Foto

HIPPOTRAKTOR

Stasis

Der Unterhaltungswert ist ausgeprägt. Was als Nächstes geschieht, lässt sich nicht antizipieren. So hat man die Belgier bereits auf ihrem 2021er Debüt „Meridian“ erlebt. Das zweite Werk ist qualitativ aber nochmals eine andere Liga und Beleg einer enormen Steigerung. Die Band mit Mitgliedern von L’ITCH und PSYCHONAUT legt weite musikalische Strecken zurück, um ihre Handlungsstränge zu entwickeln und effektvoll auszugestalten. Der Name HIPPOTRAKTOR scheint auf die bratzige und harte Schlagseite des Sounds abzustellen, vielleicht auch auf den Hang zu Polyrhythmik und Frickelei. Hinzu gesellen sich außerdem manisch-bindende Gesänge und fiese Anti-Hooklines, die auffällig sind und in Erinnerung bleiben. Die sieben Tracks von „Stasis“ werden in den Untiefen und vielschichtigen Schattierungen von Prog- und Post-Metal sowie Hardcore und Rock aufgesetzt. Forderung und Freigiebigkeit halten sich die Waage, wobei die Belgier im Songwriting und der Umsetzung der Stücke davon profitieren, dass sie einst als Instrumental-Kombo gestartet sind. Da ist es kein Wunder, dass der Gesang quasi als weiteres Instrument eingesetzt wird. Der Klang- und Wirkungsraum des zweiten Albums der Band aus Mechelen reichen tief. HIPPOTRAKTOR gelingt es problemlos, an den Fortgang von „Stasis“ zu binden und Hörer auf eine unheilvolle, ereignisreiche Reise mitzunehmen.