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HILDEGARD VON BINGE-DRINKING

Infinity

Zwei Jungs in Nonnenkostümen, die zusammen Musik machen. Einer sitzt am Schlagzeug, einer bedient elektronischen Schnickschnack. Dany und Labse kennt man aus dem Würzburger Punk- und Hardcore-Untergrund.

Vorher haben sie zusammen bei SHOKEI gespielt, bis sie HILDEGARD VON BINGE-DRINKING gegründet haben. „Infinity“ ist das zweite Album und es hat alles, was ein Nonnen-Elektro-Album braucht: Synthesizer, Vocoder, Sprachsamples und ein treibendes Schlagzeug.

Jede Menge Funk, ein Hauch KRAFTWERK und eine Prise Krautrock. Klingt wie Menschen aus den Siebzigern, die in die Zukunft schauen. Oder wie ein Computerspiel aus den Achtzigern. Dany und Labse hatten im April 2017 ein Stipendium für das Frankfurt LAB (Musik-, Theater- und Tanzlabor der Moderne) und konnten dort einen Monat lang experimentieren, ausprobieren und testen.

Herausgekommen sind acht Songs, die alle in Endlosrillen enden. Das heißt: man muss nach jedem Song der Vinylscheibe die Nadel anheben und ein Stück weiter wieder ansetzen. Ein bisschen nervig ist das schon.

Die A-Seite wird ganz normal mit 33 rpm abgespielt, die B-Seite mit 45 rpm, wie bei Singles. Aufgenommen von Lolo Blümler (WOOG RIOTS) in Darmstadt. Gepresst auf transparentes orangefarbenes Vinyl mit schwarzen Schlieren.

Ein echter Hingucker.