BELA EMERSON

Hespera

So etwas entwaffnet natürlich jeden Kritiker: eine schöne Frau und ein Cello ... Gut, ich will jetzt nicht auf diesen Bildern herumreiten und wende mich lieber der Musik zu, denn sonst bekomme ich auch noch von anderer Seite einen Schlag in den Nacken.

Mit Fortschreiten der Elektronik und mit immer bedienerfreundlicheren und kompakteren Kästchen, die ein komplettes Studio ersetzen, begannen auch immer mehr klassisch ausgebildete Musiker, damit herumzuexperimentieren und besonders die Live-Performance veränderte sich dadurch in den letzten Jahren sehr stark.

Ein solches Effektgerät am Instrument angeschlossen und schon ist jeder in der Lage, komplette Songs direkt und spontan mit sich selbst zu spielen. Leider führt diese inflationäre Nutzung auch dazu, dass sich Platten gerade von Streichern als große Gruppe fast alle in die selbe Richtung bewegen.

Es wird geloopt, gekratzt und gezupft. Rhythmen überlagert und Klangflächen aufgeschichtet. Leider hören sich diese Sachen trotz steigenden Niveaus alle gleich an und ich finde auch, dass der visuelle Zusatz hier fehlt.

Okay, letztendlich ist es immer egal, wie und womit Musik erzeugt wird, denn das Endergebnis sollte entscheidend sein, und das ist hier im Falle von Bela Emerson eher nettes Mittelmaß und reicht bei weitem nicht an die zum Beispiel wirklich inspirierenden Klangmalereien eines Matt Howden heran.