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HERR SATAN PERSÖNLICH

Das äußerst innovative künstlerische Multitalent Orson Welles, das bereits in den 1940er Jahren durch eine seiner ersten Regiearbeiten wie „Citizen Kane“ oder seine Rolle als Harry Lime in „Der dritte Mann“ von sich reden machte, stand mit Hollywood oft auf dem Kriegsfuß. Und so führten die Eingriffe von Produzenten bei seinem Film „Im Zeichen des Bösen“ von 1958 dazu, dass Welles sich Richtung Europa verabschiedete. Drei Jahre zuvor hatte er schon ähnliche Probleme bei seinem Film „Herr Satan persönlich“ (Originaltitel „Mr. Arkadin“) gehabt, der von Produzent Louis Dolivet fertiggestellt wurde, da Welles mit seiner Schnittfassung in Verzug geriet. Die Folge war, dass der Film an der Kinokasse ein Flop war und inzwischen neun Fassungen von „Mr. Arkadin“ existieren, für keine davon war Welles selbst verantwortlich. Hierzulande erschien der Film 2005 das erste Mal auf DVD, darauf enthalten die gut 90-minütige europäische Version. Auf der neu erschienenen Blu-ray sind noch zwei weitere Versionen enthalten: zum einen die längere Fassung des US-Verleihers Corinth, zum anderen die 2006 von Criterion erstellte, noch etwas längere und handlungstechnisch komplexere Version, die Welles’ Vision wohl am nächsten kommt, beide allerdings nur im Original mit Untertiteln. Welche Fassung man auch immer bevorzugt, „Herr Satan persönlich“ ist einer der verwirrendsten Filme in Welles’ Schaffen, der sich bei Motiven von „Citizen Kane“ und „Der dritte Mann“ bedient, und visuell wie ein surrealer Film noir-Thriller wirkt. Welles spielt darin den reichen Geschäftsmann Gregory Arkadin, der den Schmuggler Guy van Stratten damit beauftragt, Details über seine Vergangenheit herauszufinden, an die er sich angeblich nicht mehr erinnern kann. Doch alle Leute, die van Stratten deswegen weltweit aufsucht, enden in Folge als Leiche.