„Alte Straßenköter“ – der Name ist für die HERBÄRDS Programm. Und dazu passend prangt auf dem Backcover die Zahl 41 im Lorbeerkranz. Und das gibt Sinn, wenn man weiß, dass die Oi!-Band anno 1982 gegründet wurde und ihr erstes Album „Eu! Se Bois“ 1984 auf Mülleimer veröffentlicht hatte. Die LP habe ich immer noch auf einem uralten Billigtape und kultige Songs wie „Total kaputt“, „Lokalverbot“ oder „Bier“ noch heute im Ohr. Und HERBÄRDS waren die einzige Oi!-Band, die Mitte der Achtziger nicht nach rechts marschiert ist. Jetzt gibt es also ihr viertes Album mit insgesamt 14 kernigen Streetpunk-Songs mit dem einen oder anderen Offbeat-Klang wie bei „Alte Männer tanzen nicht“. Überhaupt werden die klassischen Skinhead-Themen besungen, na ja, oder eher gegrölt: Fußball in „Fußball Liebe“, Freundschaft in „Lange nicht gesehen“, Tattoos in „Chronik“ und Alk geht auch immer noch rein. „Fass mich nicht an“ kann ich voll unterschreiben und in „Krüppel“ beschreibt Sänger Tek seine eigenen bitteren Erfahrungen mit dem, was sich hier Inklusion nennt. Trotzdem lässt er den Kopf nicht hängen und HERBÄRDS bleiben „Rebels“. Denn es hilft nur, beim Älterwerden ein Straßenköter zu bleiben, und Punk ist die beste Therapie. In diesem Sinne!
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