Mit dem zweiten Album nach der „Sun Giant“-EP und dem selbstbetitelten Debüt gehen die FLEET FOXES einen Schritt weiter zurück zum ursprünglichen Folk. Wo das Debütalbum dabei noch sehr „sakral“ wirkte, kommt „Helplessness Blues“ deutlich luftiger, aber auch etwas verworrener.
Ein zweites „Mykonos“ lässt sich ausmachen, doch die BEACH-BOYS-Harmonien in „The plains“ und der großartige Titelsong, der MUMFORD & SONS alt aussehen lässt, entschädigen dafür. Das instrumentale „The cascades“ wäre eine gute Filmmusik und beim sagenhaften „The shrine/An argument“ lässt Pecknold seine Stimme zu Beginn fast in ein Schreien übergehen.
Im Verlauf des achtminütigen Songs sind die unterschiedlichen Parts dabei ähnlich dicht miteinander verwoben, wie man es sonst nur von GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR gewohnt ist. Insgesamt ist „Helplessness Blues“ sicherlich nicht so zugänglich wie sein Vorgänger, nach und nach zieht einen das komplexe Album aber immer mehr in seinen Bann.
Anspruchsvolle Musik, für alle die (wie ich) sonst eigentlich überhaupt keinen Folk mögen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Michael Schramm
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Michael Schramm