BIG BOPPER

Hello Baby – You Know What I Like

Der 3. Februar ist kein guter Tag für den Rock’n’Roll. An diesem Datum im Jahr 1967 nahm sich Joe Meek eine Schrotflinte, erschoss zunächst seine Vermieterin und danach sich selbst. Und genau acht Jahre zuvor war den Herren Buddy Holly, Richie Valens und Jiles Perry Richadson der Überlandbus zu kalt, deshalb setzten sie sich in eine Beechcraft Bonanza, die nach wenigen Minuten Fluges in einem Acker bei Fargo (North Dakota) aufschlug.

Jiles Perry, das war der Klarname des Big Bopper, einem adipösen One-Hit-Wonder, das mit „Chantilly lace“ einen überraschenden Novelty-Hit ablieferte. Mit dem Schlachtruf „Hellooo baby!“ und dem immer gleichen Schema seiner Witzliedchen konnte man natürlich kaum nachhaltige Erfolge feiern.

Gimmick reiht sich an Gimmick, schlechte Zoten en masse, aber alles immer noch im Rahmen, so dass sich das konservative Mittelschichtpublikum, die Hauptzielgruppe, nicht düpiert fühlt. Leider fehlt nahezu allen seiner Songs der rechte Biss, da ist nichts wirklich Böses, ganz braver, biederer Humor, der in der hier vorliegenden hohen Konzentration ab dem dritten Song nervt.

Dennoch, es handelt sich um einen Bear Family-Release, und da wird gründlich recherchiert und kompiliert. Quasi alles, was der dicke Bopper jemals aufnahm, ist auf der luxuriös aufgemachten und schön anzuschauenden CD enthalten. Zudem sind noch allerlei Antwort-Songs von anderen Künstlern dabei, die den Ball „Hello baby“ zurückspielen.

Und auch einige Tribut-Songs, so Eddie Cochrans „Three stars“ sowie ein herrlich laszives „That makes it“ von der Sexbombe Jayne Mansfield. Gut, wenig wirklich anspruchsvolles Material alles in allem, dafür liebevoll zusammengestellt und musikhistorisch gesehen eigentlich doch ein „Must-have“.