HELLBOY - CALL OF DARKNESS

Mike Mignolas Figur Hellboy, die 1993 das erste Mal das Licht der Öffentlichkeit erblickte, dürfte den amerikanischen Comicautor und -zeichner inzwischen zu einem reichen Mann gemacht haben. Spätestens als unter der Regie von Guillermo del Toro 2004 und 2008 zwei aufwändige Kinofilme entstanden, basierend auf Mignolas Hellboy-Comics.

Vor Hellboy war Mignola allerdings nur einer der unzähligen Zeichner, die in den Superhelden-Hochburgen Marvel und DC beschäftigt waren. Hellboy ist sicher eine ungewöhnlichsten Kreationen der Comicgeschichte, ein von Rasputin im Auftrag der Nazis beschworener rothäutiger Teufel, der dann als paranormaler Ermittler das Böse in Gestalt Monstern und Nazis bekämpft, was Mignolas großes Interesse an H.P.

Lovecraft und billiger Pulp-Literatur widerspiegelte. Daraus entwickelte sich ein regelrechtes Hellboy-Universum mit diversen Spin-off-Serien, die hierzulande zum Teil bei Cross Cult erschienen.

Guillermo del Toros Hellboy-Filme waren bezüglich ihres visuellen Einfallsreichtums durchaus beeindruckend und besaßen mit Ron Perlman den perfekten Hellboy-Darsteller, hatten allerdings nur bedingt etwas mit Mignolas Comic-Vorlagen zu tun, auch wenn dieser als Drehbuchautor an „Hellboy – Die goldene Armee“ von 2008 beteiligt war.

Das Reboot „Hellboy – Call Of Darkness“ von „The Descent“-Regisseur Neil Marshall muss zwar auf Perlman verzichten, aber David Harbour macht seine Sache ebenfalls sehr gut. Auch wenn Marshalls Film deutlich billiger produziert wurde als die Vorgänger – dennoch sind die Effekte exzellent – und bei vielen Kritikern durchfiel, hat Mignola absolut recht, wenn er sagt, dass sich der neue Film viel stärker auf die Comics bezieht, und in Folge mit viel unkorrektem Humor und exzessiven Splatterszenen aufwartet.

Als „guilty pleasure“ macht das auf jeden Fall extrem viel Spaß.