HELEN LOVE

Yeah Yeah We’re ...

Mal wieder ein Fall für die Alphabet-Detektive beim Ox: Einordnung unter H oder unter L? Einerseits ist Helen Love als Sängerin und Bandgründerin eindeutig eine reale Person, also L. Anderseits findet man da den knappen Satz „Cult punk-pop band from Swansea. Formed in 1992 in Cardiff, United Kingdom.“ Also: Band. Also H. Das vorab für alle, die ihre LP-Sammlung nicht nach Farbe oder Release-Jahr geordnet haben. Im Falle der Farbe wäre das hier bei Pink oder Grün einzusortieren. HELEN LOVE also. Kultband. In den Neunzigern einige Singles auf Damaged Goods. Ab 2000 auch ein paar Alben, die letzten neulich noch auf Alcopop! – und erstaunlicherweise verzeichnet unsere Reviewdatenbank keinen einzigen Eintrag. Verstörend. Einzige personelle Konstante bei der Band ist seit der Gründung vor über dreißig Jahren Helen, die von sich behauptet, nichts anderes zu hören als die RAMONES, und es tatsächlich schaffte, mal Joey Ramone für ihren Song „Punk boy“ als Duett-Partner zu gewinnen. Der ist hier natürlich zu hören, und circa zwanzig andere Songs auch, da Doppel-LP. Innen im Klappcover sind alle zwanzig Singlecover abgebildet, von denen die Songs stammen – alle erschienen zwischen 1993 und 2005, teils auf Damaged Goods. Ein LP-Fan scheint Love in den ersten Jahren nicht gewesen zu sein. Grelles Comic-Artwork ist allen Covern gemeinsam, wie auch entsprechende Farbgebung, und das passt zur Musik: Hier eindeutig RAMONES, da hyperaktiver Bubblegum-Pop-Punk zwischen DICKIES und VAGEENAS. Wem es wie mir geht, wer bislang HELEN LOVE nicht wirklich auf dem Schirm hatte, der bekommt hier den perfekten Einstieg in die mangabunte Welt dieser walisischen Band.