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HEILIGTUM

Christophe Bec, Xavier Dorison

Im Jahr 2029 stößt ein amerikanisches U-Boot im Mittelmeer auf einen riesigen unterirdischen Tempel. Was zunächst als unerwartete Expedition beginnt, wird schnell zur Hölle unter Wasser, als sich seltsame Todesfälle häufen und auch einzelne Besatzungsmitglieder nicht mehr ganz Herr ihrer Sinne sind. Langsam wird allen klar, dass sie dabei sind, die Büchse der Pandora zu öffnen, die in diesem Fall etwas sehr Altes und Böses beherbergt. Die beklemmende Atmosphäre der Schauplätze unter Wasser, in einem U-Boot sowie einem uraltem Tempel, spielen dabei hervorragend zusammen und so bietet sich dem Leser in „Heiligtum“ ein Abstieg in ein spannendes Unterwasser-Horror-Szenario. So hätte „Abyss“ aussehen können, wenn der Film nicht von James Cameron, sondern von John Carpenter gedreht worden wäre. „Heiligtum“ überzeugt erzählerisch sowie zeichnerisch, auch wenn es sich so gesehen um Science Fiction handelt, so umgeht man eventuelle Klischees durch das Setting unter Wasser und einer – Entschuldigung –„untergegangenen“ Kultur und kommt so nicht in Verlegenheit, eine nahe Zukunft realistisch darstellen zu müssen. In einer Zeit, in der auch der letzte Winkel der Erde erforscht und vermessen ist, findet man den Horror natürlich an einem Ort, der unseren Blicken bislang verborgen blieb: unter der Meeresoberfläche. Die Hardcover-Ausgabe von „Heiligtum“ lohnt und sollte den Einzelbänden schon allein deswegen vorgezogen werden, weil man diese nur schwer noch in Vollständigkeit im Handel findet. Und wer – noch mal Entschuldigung – weiter in die Story „abtauchen“ will: Es gibt mit „Heiligtum: Genesis 1+2“ auch eine Vorgeschichte, die sich dem Rätsel um den Antagonisten der Geschichte widmet.