Nach einer 7“ auf Ghost Highway schiebt das 2010 in Stockholm gegründete All-Girl-Trio mit „Saigon Kiss“ ein erstes und mit neun Songs recht kurzes Album hinterher, das in den Gutterview Studios aufgenommen wurde und von Fred Estby wie üblich einen amtlichen Sound verpasst bekam.
Die Mädels orientieren sich ganz klar am klassischen Hard Rock der Siebziger und haben jede Menge Glam im Sound und vor allem THIN LIZZY und auch KISS oder HANOI ROCKS als Einflüsse gehabt, dazu THE STOOGES oder MC5, was man bei dem Refrain von „Mover“ und den Grundrhythmen von „Chinatown“ (!) oder „Seven days a fool“ ganz klar erkennt.
Aber auch viele Gitarrenmelodien erinnern an THIN LIZZY. Das Grundriff von „Girls got balls“ hingegen klingt wie vom zweiten VAN HALEN-Album geklaut. Die im Infozettel erwähnten Suzi Quatro oder GIRLSCHOOL vermag ich beim besten Willen nicht herauszuhören, aber auch aktuellere Mädelbands wie THE DONNAS können als Vergleich nicht herhalten, denn dazu klingen die Kompositionen trotz der guten weiblichen Lead- und Backingvocals alle irgendwie zu maskulin.
„Saigon Kiss“ macht auf jeden Fall Spaß!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Guntram Pintgen