Brett Hunter hat die Pose seiner COPYRIGHTS konsequent bis auf den Boden fortgeführt. Erst kamen diese mit ihrem sauber-präzisen Meuter-Pop, der sich grämte, bei Mama und Papa ausziehen zu müssen und von Chicago träumte, dann die dreckigeren, aber beseelteren DEAR LANDLORD, die die Wohnsituation noch deutlicher thematisierten und – bildlich gesprochen – Löcher in den T-Shirts hatten, und nun hat ihn sein neuestes Projekt THE HEAT TAPE direkt nach Makanda, Illinois, in den Trailer-Park geführt.
Ein in seinem Wohnwagen gefundener ungeöffneter Brief aus dem Gefängnis versorgte ihn sogar mit dem Text einer der 13 LoFi-Garage-Pop-Punk-Nummer. THE HEAT TAPE spielen ab und zu mit der Geschwindigkeit und verzichten auf Breaks und wecken so Assoziationen zu Americana, sind im Grunde aber Pop-Punk im Garage-Gewand.
Die Produktion ist erbärmlich, die Melodien erhebend und der Gesang schnarrt spöttisch-defätistisch daher. Das ist der rauhe Wind des Mittleren Westens und eines der besten Alben dieses Jahres.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Walmaul