Lebendige Elektronik so und in dieser Güte hinzubekommen, ist schon eine kleine Meisterleistung, aber dafür ist Mr. Quehenberger ja auch schon einiges an Weltzeit unterwegs. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen beherrscht er die Technik und nicht umgekehrt.
Aus Improvisationen heraus werden allerhand obskure Soundlabyrinthe auf- und abgebaut, die eigentlich in ihrer ersten Anlage sehr schlicht und spröde wirken. Das Magische aber an ihnen ist ihre unglaubliche Energie und eben die Lebendigkeit, die ja elektronischer Musik meistens abgesprochen wird.
Wahrscheinlich ist es der menschliche, immer neugierige und improvisierende Faktor, der einen tiefer und tiefer hineinzieht. Das ist in etwa so, als würde der Track ins eine Ohr eingespeist, und wenn er das Gehirn durch das andere Ohr wieder verlässt, hinterlässt er nichts außer den sehnsüchtigen Wunsch, diese Produktion im Dauerbetrieb laufen zu lassen.
Bizarr. Verführerisch. Modern. Düster. Besitzergreifend. Genial! Eine solch intensive Erfahrung habe ich bisher nur bei alten THE KLINIK-Veröffentlichungen gemacht, die von der Strukturierung her ähnlich aufgebaut sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Carsten Vollmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Carsten Vollmer