Nachdem sich das letztjährige Album "Get Up Resolution: Love!" mal eben 20.000mal verkauft hat, ist das, was Vice Cooler vor ein paar Jahren in der Bay Area als Spaßprojekt gestartet hat, zu einer richtigen "Band" geworden.
Vice Cooler, das ist ja eigentlich Chris von der Noise-Trash-Combo XBXRX, der anfangs mit Allison von BRATMOBILE so eine Art HipHop-Verarschungsprojekt aufgezogen hatte, woraus die EP "Who Likes Ta?" resultierte.
Die ganze Sache entwickelte eine starke Eigendynamik, Brezel Göring und Francoise Cactus von STEREO TOTAL, aber auch Barr oder Jenny Houston von ERASE ERRATA begeisterten sich für den elektronikbefeuerten Alleinunterhalter, und mit John Dietrich von DEERHOOF als Produzent sowie eben genannten Damen und Herren als Gastmusikern entstand das zweite Album von HAWNAY TROOF, das mal eben schlappe 34 Songs umfasst.
Die sind irgendwo in der Schnittmenge von Elektropop und Trash-Rap angesiedelt, klingen immer wieder wie das durch den Distortion-Wolf gedrehte "Girls" der BEASTIE BOYS, mit einem Feuerwerk aus HipHop-Grooves und Blast-Beats.
Die Unschuld der frühen Releases mag Mr. Vice Cooler verloren haben, aber dafür ist der ständig tourende Meister des weißen Garage-Trash-Raps aber auch irgendwie im Bereich der ernsten Musik angekommen und hat den Novelty-Status hinter sich gelassen.
Coole Scheiße irgendwie. Kommt mit dickem Booklet, in dem sich alle (lesenswerten) Texte finden. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Joachim Hiller
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