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HARRY GUMP

Von Mauern, Türmen, Brücken und Wegen

„Denn wenn da draußen diese Welt untergeht, weiß ich, dass auch keine Fahne mehr weht, weiß ich, dass auch keine Grenzen mehr zählen“, singt Harry Gump in „Stimmen aus Trümmern“, dem ersten der zwölf teils älteren, teils neueren Songs, die der bayrische Singer/Songwriter gemeinsam mit einigen Gästen für sein neues Album „Von Mauern, Türmen, Brücken und Wegen“ aufgenommen hat. Ja, er ist politisch, hinterfragt kritisch die Welt, in der wir leben, aber in „Privileg“ zum Beispiel auch sich selbst und die die Welt hinterfragende Szene weißer Männer mit Gitarren, die über Themen singen, von denen sie nichts verstehen können. „Im Vergleich zu so vielen anderen, die kämpfen für all die Dinge, die in meiner Wiege lagen, ja sie kämpfen und ich singe“, heißt es da etwa. „Team Gates“ wiederum widmet sich topaktuell all den Corona-Schwurblern und Verschwörungsfreunden, die sich gerade da draußen tummeln und lässt mich erleichtert mitsingen, da auch mich diese Diskussionen viel Kraft kosten. Im Übrigen ist er ein guter Geschichtenerzähler, unaufgeregt, teils melancholisch erzählt er, während er seine Westerngitarre spielt, von Aussteigern mit Rucksack und Gitarre und dem Mann, der in die Kneipe kommt. Ich bin ja sowieso Fan von Harry Gump, ihr solltet das auch werden und dringend diese Platte auschecken.