EARTHBEND

Harmonia

Man kann als Band entweder seine Helden aus den Siebzigern einfach nachspielen oder es machen wie EARTHBEND: Die Helden Helden sein lassen, sich von ihnen inspirieren lassen und aus den altbekannten Zutaten ein eigenes Süppchen kochen.

Die Kreation des Dreiers aus Finsterwalde in Brandenburg mundet sogar ganz hervorragend. Neben der klassischen Rockinstrumentierung sorgt die retrorocktypische Orgel für zusätzliche Würze, imposant in Szene gesetzt im knapp zehnminütigen atemberaubenden Opener und Titelstück.

Weiter geht es mit teils flotten, teils hymnischen Rocknummern, bei denen sich nur schwer ausmachen lässt, warum sie eigentlich so klassisch klingen: Die Gitarrenriffs sind nicht so dominant wie bei anderen Vertretern des Genres, Gitarrist André Kunze knödelt nicht - kurz: viele der genretypischen Zutaten fehlen.

Auf der anderen Seite klingen die Songs nicht glatt genug, um als modern durchzugehen. Wie dem auch sei: Seventies-Rock muss nicht altbacken klingen. Das beweisen EARTHBEND mit einer großen Leistung: mit einem unprätentiösen und schwungvollen Album, das für einige Überraschungen gut ist.

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