Hans Unstern muss wahnsinnig sein, sonst würde er wohl niemals auf Zeilen kommen wie „Ich habe einen Deal mit den Ratten des nahe liegenden Abortes. Sie bringen mir 70 Kilo Kastanienlaub und ich verrate ihnen, in welcher Karosse Kokain lagert.“ Hans Unstern muss verrückt sein, sonst würde er wohl nicht ein Album wie „Kratz dich raus“ schreiben, auf dem Songwriter-Stücke der schrägsten Sorte Hand in Hand mit neurotischen Noise-Nummern gehen, die er mit einer Stimme vorträgt, die nicht selten klingt, als wäre er als Kind in ein Fass voll Helium gefallen.
Hans Unstern muss wahnsinnig sein, und das finde ich fantastisch. Was ich gerne mit ganz ruhigen Momenten der EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN oder frühen BLUMFELD vergleichen möchte, lässt sich überhaupt nicht vergleichen.
Hans Unstern ist wundervoll eigenständig und unglaublich abgedreht, versteckt aber auch durchaus eingängige Passagen. Es scheint, als gehe ein neuer Unstern am Himmel auf. Hervorragend.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Gunnar Baars
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Christoph Parkinson