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HANS HJELM

Factory Reset

Fans von psychedelischeren Klängen könnten durchaus schon mal über den schwedischen Gitarristen Hans Hjelm gestolpert sein, denn dessen Instrumental-Band AUTOMATISM hat schon ein paar Platten auf Tonzonen Records veröffentlicht. Seine andere Band KUNGENS MÄN hingegen hat die meisten ihrer Platten in Eigenregie unter die Leute gebracht. Auf jeden Fall tummelt sich Hjelm vorwiegend in den Sphären von Krautrock, Spacerock, Psychedelic Rock und Progressive Rock, was auch auf sein auf dem schwedischen Label Kungens Ljud & Bild veröffentlichtes erstes, rein instrumentales Soloalbum zutrifft, das er bis auf das Schlagzeug alleine einspielte. Insgesamt sechs um die sechs Minuten lange Stücke, darunter auch eine eigenwillige Coverversion des DEPECHE MODE-Instrumentals „Nothing to fear“ vom 1982er Album „A Broken Frame“. Die Art und Weise, wie Hjelm seine krautrockige Instrumentalmusik arrangiert, ist nicht unbedingt sonderlich innovativ oder ungewöhnlich, aber der Schwede ist auf jeden Fall ein virtuoser Gitarrist, der in dieser Hinsicht mehr als nur einmal Michael Rother zitiert, ohne dass sein Album ein reiner NEU!-Klon wäre. Stattdessen bietet „Factory Reset“ eine hinsichtlich des grundsätzlichen Feelings sehr gelungene, sphärische Prog-Kraut-Mischung, bei der Elektronik und Gitarren eine gleichberechtigte Koexistenz führen, womit Hjelm auch nicht weit von John Carpenters Nicht-Soundtrack-Platten der letzten Jahre entfernt ist.