Das Debütalbum von Gitarrist Hans Deville, ehemals bei der Ska-Punk-Band KING PRAWN aktiv, und Sänger Andrew J Davies von FRANK FROM BLUE VELVET ist eine fesselnde Grenzwanderung zwischen Dark Country, Blues Noir, Folk, Psychedelic und Spaghetti-Western-Flair im Spannungsfeld von KING DUDE, THE NATIONAL, beispielsweise bei „Diva“, Johnny Cash, Hugo Race und Mark Lanegan. Die Songs haben eine wunderbar dunkel-mystische Atmosphäre und könnten den Soundtrack zu einem Roadmovie von Wim Wenders bereichern. „Diva“, mit dem DUB WAR-Bassisten Richie Glover eingespielt, ist so ein perfektes, mit Bläsern angereichertes und eindringliches Roadmovie-Instrumental, bei dem die kaputten Protagonisten in einer abgerockten Bar im Niemandsland eines Highways ihre Seelen mit Hochprozentigem balsamieren oder für kleines Geld direkt an den Teufel verkaufen. „Dark clouds“ sollte problemlos bei Quentin Tarantino auf zustimmendes Gehör treffen. Dass Hans Deville den Crooner Andrew J. Davies für die Gesangsparts mit aufgenommen hat, gleicht einem kleinen Geniestreich. Davies bringt über seine Band FRANK FROM BLUE VELVET, benannt nach Frank Booth (gespielt von Dennis Hopper) aus dem David Lynch-Film „Blue Velvet“ die besten Voraussetzungen für staubtrockene Desperado-Songs mit. „Prophecies Of The Lost“ ist ein wirklich packendes Debüt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Markus Kolodziej